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Immer wieder werden „Seeungeheuer“ auch in unseren heimischen Flüssen, Teichen und Seen gemeldet. Ein paar Beispiele dieser Riesenfische:

Im Februar 1931 fing man einen „Riesenfisch“ im Heubach von Haltern. Es berichtete der „Stadtanzeiger für Castrop-Rauxel und Umgebung“ am 20. Februar 1931 auf Seite 6:

 

 

Aus dem Münsterland

Ein unbekannter Riesenfisch

Ein unbekannter Riesenfisch. Münster. Die hiesige Universität erhielt zur Untersuchung aus Haltern einen Riesenfisch zugesandt, der im Heubach bei Haltern gefangen worden war. Unerklärlich ist, wie der Fisch in diesen Bach gekommen ist. Die Fachabteilung der Universität wird zweifellos die „Personalien des großen Unbekannten“ feststellen.

 

Obwohl auch andere Blätter die Meldung brachten („Bürener Zeitung“, 20. Februar 1931, und „Lippspringer Anzeiger“, 21. Februar 1931) gab es nie einen Nachfolgeartikel mit einer möglichen Identifizierung.

 

Ein Riesenhai im Wannsee?

Interessanter scheint der nächste Fall zu sein, denn dort finden wir in „Die Illustrierte“ vom 29. März 1931 (heute vor 97 Jahren!) ein Foto des Monsters. Wir lesen daneben:

 

 

Ein Riesenfisch aus dem Wannsee gefangen

Beim Abfischen des Wannsees zerrissen den Fischern die Grundnetze. Sie entdeckten, daß sich auf dem Grund ein Seeungeheuer befand. Man stellte fest, daß es ein Riesen- Wels oder ein Hai sein mußte. Erst nach stundenlangen Bemühungen gelang es, das Ungeheuer zu töten. Der Hai-Wels wiegt 7 Zentner. Direktor Cladius hat die Absicht, den Fisch präparieren zu lassen und einem Berliner Museum zuzuführen

 

 

Das mit abgedruckte Foto ist sicherlich kein Wels, sondern eine Fotomontage – es war ja die Ausgabe der Illustrierte zum 1. April!

 

(Anm. d. Red.: Das Gebäude im Hintergrund ist eindeutig als Empfangsgebäude des Strandbades Wannsee in Berlin zu identifizieren. Woher der vordere Teil des Bildes mit dem toten Riesenhai stammt, konnten wir nicht feststellen)

 

Eine dritte Meldung

Ein unbekannter Fisch, eine Fälschung – jetzt fehlt noch eine konventionelle Identifizierung. Die „Wittener Volks-Zeitung“ schreibt am 6. Juni 1911 auf Seite 6:

 

Emmerich, 2. Juni. Ein Stör in dem seltenen Gewicht von 214 Pfund wurde gestern Nachmittag bei Grieth erbeutet. Der letzte Stör wurde hier vor 15 Jahren gefangen. Der Riesenfisch wurde gleich nach seinem Fange nach Mülheim-Rhein gesandt.

 

Von Ulrich Magin

Ulrich Magin (geb. 1962) beschäftigt sich seit seiner Kindheit mit Kryptozoologie, insbesondere mit Ungeheuern in Seen und im Meer. Er ist Mitarbeiter mehrerer fortianischer Magazine, darunter der „Fortean Times“ und Autor verschiedener Bücher, die sich u.a. mit Kryptozoologie befassen: Magischer Mittelrhein, Geheimnisse des Saarlandes, Pfälzer Mysterien und jüngst Magische Mosel.